Tiere   als   Erziehungshelfer


Im Allgäu haben Jutta und ich mit unserer sozialpägagogischen Arbeit gesellschaftsgestörten Kindern und Jugendlichen ein Zuhause gegeben. "Unsere Kinder" waren in Vollzeitpflege untergebracht und hatten die unterschiedlichsten Verhaltensdefizite.

Ausser den üblichen Inhalten der Arbeit als Jugend und Heimerzieher, setzten wir Tiere als Erziehungshelfer ein. Wir hatten viele verschieden Tierarten auf unserem Hof, deren artspezifischen Eigenschaften wir gezielt zur Förderung oder Vermeidung von menschlichen Handlungen einsetzten. Außer einer sinnvollen Tagesroutine durch das gemeinsame Versorgen der Tiere, half der Umgang mit Ihnen der Persönlichkeitsförderung. Die Beobachtungen ( zb. Geburten, Verhalten der Eltern Tiere), die Arbeit, das Antrainieren und der dabei erlebte Spass sind uns bis heute unvergessliche Erinnerungen unseres vergangenen Arbeitslebens.


mit Huskys

an  Beziehungsdefiziten  arbeiten


Mit uns lebten damals Siberian Huskys in Rudelhaltung.

Diese Hunde setzten wir gezielt in unsere Arbeit zur Behebung von Beziehungsdefiziten ein.

Die Charaktereigenschaften, die körperliche Leistungsfähigkeit und die stoische Ruhe dieses Hundetyps Situationen zu ertragen, machten sie zu perfekten Erziehungshelfern.

Im Umgang mit den Hunden im Freilauf wurde es den Kindern ermöglicht, Erfahrungen mit Nähe und Distanz zu machen.

Das Erleben von Ursache und Wirkung durch das eigene Handeln, das Beobachten von individuellen Charakteren und das damit verbundene Akzeptieren von vorhandenen Grenzen wurde so auf neutralem Boden ermöglicht.

Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten und Handlungen waren erforderlich.

Denn zum Hundehandling bedurfte es einer Abfolge verschiedener Arbeitsschritte und dem zielgerichteten Umgang mit Tier und Material. Wenn dann selbständig ein Hundeteam gefahren wurde, egal ob am Wagen oder mit dem Schlitten, wurde von den Kindern/ Jugendlichen ein grosser Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung getan.